Museum der Stadt Eberbach

Ständige Ausstellung

Station 38

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Grenzsteine

Die Sammlung von Grenzsteinen der Eberbacher Gemarkung gibt einen Überblick über das gesamte Territorium. Grenzsteine sind Hoheitszeichen der jeweiligen Land-Eigentümer und wichtige Besitz-Zeichen. In Eberbach waren die Gemarkungsgrenzen zugleich meist Grenzen zwischen Grafschaften, Fürstentümern, zwischen Kurpfalz und Kurmainz, später den Großherzogtümern Baden und Hessen. Mit ihrer Hilfe versuchte man in alten Zeiten, kriminelle Grenzveränderungen zu verhindern.

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Details

Die ausgestellten Modelle von Hoheitssteinen wurden von Heinrich Spohr (1897-1985), dem Vater der Künstlerin Hanna Breidinger-Spohr, angefertigt. Spohr war von Beruf Schneidermeister. Es war sein Hobby, nach Grenzsteinen zu suchen. Er führte deswegen lange Briefwechsel mit Gemeinde-Archiven. Ihn interessierte, wie die Gemarkungsgrenzen der Eberbacher Besitzungen genau verliefen. Auch, um bestehende Unstimmigkeiten aufzuklären. Er suchte die Steine vor Ort in Feld und Wald und übertrug seine Funde in topographische Karten. Auch grenzsteinähnliche kleinere Denkmale und Sühnekreuze. Alle zeichnete er genau ab und trug die Maße ein. Aus Zedernholz schnitzte er dann die Nachbildung der Grenzsteine im Maßstab 1:10. Er baute sogar „Lagersteine“ nach, Felsbrocken, auf welchen Hoheitszeichen angebracht waren. In einer von ihm geschaffenen Gemarkungskarte trug er die Position der Steine ein. Ein einziges Mal zeigte Spohr seine Gemarkungskarte in der Öffentlichkeit, auf dem Eberbacher Kuckucksmarkt von 1967. 32 Zedernholzmodelle hatte er dafür geschaffen und auf seiner Karte eingetragen. Ausgestellt sind 46.

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Forstkarten

An den Wänden sind Reproduktionen der ältesten Forstkarten des Eberbacher Waldes angebracht. Sie wurden bei der kurpfälzischen Waldinventur der Jahre 1778 bis 1795 erstellt. Zum Vergleich für den damaligen Bestand ist eine forstliche Standortskarte von 1986 zu sehen.