Hier geht es um einen damals sehr wichtigen Beruf, den des Schmiedes. Bis ins 20. Jahrhundert kam fast kein anderes Handwerk ohne diesen Beruf aus. Besonders zum Bau von Schiffen und zur Bearbeitung von Stein waren gute Werkzeuge aus Eisen und Stahl nötig. Vor allem die Nagelschmiede waren gefragt. Seit 1516 sind sie für Eberbach belegt. Hauptabnehmer ihrer Nägel waren die Holzschiffswerften. Zwischen 1785 und 1860 arbeiteten zeitweise bis zu acht Nagelschmiede mit ihren Gesellen und Lehrlingen in der Stadt. Ein hämmernder Schmied ist auf einem Großfoto zu sehen,
davor steht ein Amboss, der auf einen Baumstamm montiert ist, samt Hammer und Nägeln. Fast alle Nägel wurden aus Eisen hergestellt. Eisenstangen – je nach Zweck der Nägel von verschiedenem Durchmesser – wurden an einem Ende durch schnelle Hammerschläge zum Glühen gebracht und viereckig zugespitzt. Danach wurde der bearbeitete Teil von der Stange abgebrochen und durch weitere Hammerschläge mit einem Kopf versehen. So hämmerte man Nagel für Nagel, bis die Stange zu Ende war. Die Nagelschmiede wurden später durch den Niedergang des Holzschiffbaus und die fabrikmäßige Herstellung von Nägeln aus Draht verdrängt. 1931 gab der letzte Nagelschmied in Eberbach seinen Beruf auf. Schmiede waren trotzdem noch nötig, sie fertigten Hufeisen für Pferde, Gitter für Fenster, Gartenzäune und Gartentore, Leuchter und Waffen. Nägel dagegen wurden in Eberbach aus Draht von Automaten mit einer Leistung von 10.000 Stück pro Stunde fabriziert und weltweit verkauft.