Wieder im Treppenhaus folgt an den Wänden der aufsteigenden Treppe eine Reihe von Gemälden und Aquarellen zu Eberbach und seiner Umgebung. Sie stammen von Künstlern, die in Eberbach geboren wurden, sich vorübergehend in der Gegend aufgehalten haben, oder hier lebten.
Friedrich Ernst Morgenstern (1853 - 1919) aus Frankfurt malte 1917 in Eberbach. 14 Ölbilder sind bekannt. Das kleinformatige Bild zeigt das Kalfatern eines Schiffes in der Schiffswerft Seibert in den Keitländern. Kalfatern hieß das Abdichten der Fugen von aus Holz gebauten Schiffen mit Werg, Moos, Teer oder Kitt. Die Keitländer waren ein Gebiet auf den Neckarwiesen am rechten Flussufer, östlich von Eberbach, Richtung Zwingenberg. Der Blick geht über das aufgedockte Schiff und den an Land gezogenen Nachen über die Wasserfläche hinweg, wo die Berge den Fluss begrenzen. Links sieht man ein Stück des alten Treidelpfades, auf dem ein Anker liegt. Weiter oben im Fluss rudert ein Mann in einem flachen Nachen. Obwohl Morgenstern sein Bild mit flotten Pinselstrichen gemalt hat, kann man den Schatten des Nachens im Wasser ausmachen. Auch das Licht der Morgensonne spiegelt sich. Das Bild strahlt trotz der beiden arbeitenden Menschen Ruhe aus. Es zeigt die Verbundenheit des Menschen mit der Natur seiner Umwelt. Zum Bau von Holzschiffen in Eberbach kann man in den Räumen zur Schifffahrt mehr erfahren.