Museum der Stadt Eberbach

Ständige Ausstellung

Station 3

Bild 1
Steinbrucharbeiter

Die Steinbrucharbeiter sind vor der Foto-Kulisse eines Steinbruchs dargestellt. Hier geht es nicht um die Gestaltung des Steines, sondern um die Gewinnung des Materials. Steinblöcke aus einer Felswand zu brechen war eine sehr schwere Tätigkeit. Die Arbeiter kamen täglich in weiten, oft mehrstündigen Fußmärschen von den umliegenden Dörfern nach Eberbach. Die Arbeit im Steinbruch war gefährlich, es gab viele Unfälle. Außerdem machte der Staub den Lungen der Männer zu schaffen, die abends wieder nach Hause marschieren mussten. Meistens hatten sie dort noch eine kleine Landwirtschaft zu versorgen. In den Wintermonaten waren die Steinbrüche oft geschlossen. Dann gab es keinen Verdienst und man musste mit den Ersparnissen auskommen. Die Lebenserwartung der Steinhauer lag bei 40-45 Jahren. Die Anfänge der Steingewinnung gehen bis in die Römerzeit zurück. Im Mittelalter brauchte man Steine für den Bau von Befestigungsanlagen und Kirchen. Die Stadtmauer in Eberbach samt ihren Türmen wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert wurden Steine von den Maurern selbst gebrochen. Danach begann mit dem Bau der Neckartal-Eisenbahn ein Stein-Abbau im großen Umfang. Nun bildeten sich Spezialberufe heraus wie Steinbrecher, Steinmetz und Maurer. 1895 gab es in Eberbach 14 Steinbrüche und 260 Beschäftigte. Ihre Werkzeuge sind in der Szene neben der Treppe und auf dem breiten Brett an der Stirnwand zu sehen. Um die Steinblöcke aus der Sandsteinwand herauszuholen, wurden sie gespalten. Trockene Holzkeile wurden in eingeschlagene Kerben gesetzt und nass gemacht. Der Quellprozess im Holzkeil spaltete die Steinblöcke ab. Später benütze man auch Stahlkeile oder Sprengstoff zum spalten.